Skip to content
DE | EN

Video · PAL · 4:3 · SW · Stereo · 2:31 Min. · 2005
Musik: Alexander Peterhaensel

Dokumentation · 1:00 Min. · Museum Glaskasten Marl | DE · 2009
(Kopfhörer empfohlen)

Der Kamerablick ruht auf einer urbanen Bodenstruktur: Die Fugen zwischen den Steinplatten formen ein Raster, das wie ein Gitter über dem Boden liegt. Von drei aneinander montierten Kameras gleichzeitig aufgenommen, synthetisiert die Videoarbeit grundlos unterschiedliche Perspektiven zu einem Blick. Die Schnittgeschwindigkeit der Montage überwindet die Trägheit der Wahrnehmung und die Ausgangsvideos verbinden sich zu einem Bild. In der bebenden und pulsierenden Fläche bilden sich kleine Inseln der Ruhe, an denen die Struktur unbewegt und statisch bleibt. Die Ruhepunkte verändern ihre Position, wandern über das Gitter, zerfallen und entstehen an anderer Stelle neu. In der starren, rechtwinkligen Struktur des aufgenommenen Motivs entstehen Kreis- und Spiralbewegungen. Unvermittelt erscheinen ein Mann und eine Frau und schreiten über die zitternde Fläche, scheinbar unberührt.

Die visuelle Reduktion und Entleerung wird auf der auditiven Ebene aufgegriffen. Zu perkussivem Klang reduzierte Aufnahmen von Stimmen bilden ein Gewebe aus Überlagerungen und gegenseitiger Durchdringung. Sie überholen sich, löschen sich aus, verstärken sich und verschwinden ineinander, bis sie mit dem Auftauchen des Paares auseinanderspringen und zerfallen.